10. September: Home-Football Game. Seckman vs. Kirkwood

..auf der Tribüne.
..auf der Tribüne.

Mein allererstes Football-Game!

Die amerikanische Erfahrung schlechthin...

Da wir mit der Marching-Band ziemlich lange geübt hatten, konnte ich mich schon darauf einstellen, das erste Mal ein Football-Spiel mit auszugestalten.

 

Es war auf alle Fälle eine sehr interessante, wenn nicht verrückte Erfahrung. Nachdem sich das Sportsfeld hinter der Schule (ganz in der Nähe unseres Marching-Band Feldes...) langsam mit Schülern, Lehrern und all den neugierigen Eltern gefüllt hatte, konnte das Spiel punkt 6 beginnen.

Solche Dinge dauern dann meist bis nach 9 Uhr,meist kurz vor um 10, wenn man noch aus der Uniform schlüpfen muss..was sich manchmal nicht so leicht herausstellt.

Glücklicherweise hatten wir sehr gutes Wetter, was allerdings unserem Team nicht zum Sieg verhalf. Kirkwood  gewann, was unserer Stimmung innerhalb der Band nichts anhaben konnte.

Mir ist besonders aufgefallen, dass eigentlich das gesamte team von Kirkwood aus Dunkelhäutigen bestand, was ich jetzt hier in dem Gebiet nicht so "erwartet" hatte. Doch die Seckman-High School ist da eher eine Ausnahme, da Arnold da ansich eine Ausnahme ist, wenn man das so sagen kann...

Auf der Arbeit meiner Gastmutter im Krankenhaus sind einige Dunkelhäutige, Russen, Inder... usw. daher schon Multi-Kulturismus, was wirklich in keiner Weise irgendwie negativ oder wie auch immer klingen soll.

Mir ist es nur aufgefallen, da das für mich schon ein bissl neu ist...

 

Auf alle Fälle haben wir bei allen möglichen wichtigen Spielzügen unsere Einsätze gegeben, sowohl zu Verstärkung....oder zur Aufheiterung.

Irgendwie flippt dann fast jeder bei solchen Dingen aus, sowohl wenn wir  ein paar peppige Stücke zwischendurch spielen, oder auch wenn wir irgendwelchen komischen handlungen vollführen, wie "Rollercoaster!", bei dem sich jeder nach den verrückten Anweisungen von Mr.Middleton auf eine Seite, und im nächsten Moment auf die andere lehnt...und dabei kreischt und schreit, was das Zeug hält.  (Shake your Booody!! What did you say? ...Shake your Booody! Ok! ... ) Da wurde selbst unser Maskottchen der Schule, Shelby mit Namen in einem überdimensoinalen Jaguar-Kostüm, mit einbezogen. (oder ...mit reingezogen?!..wie auch immer.)

 

Da kommen einem sogleich manch anscheind ausgeflippte Aktion in Deutschland plötzlich normal und "abgemildert" vor...

schon merkwürdig, in einem Haufen verrückter Amerikaner zu sitzen, die meist extrem aufgedreht und schnell begeisterungsfähig sind.

Aber eigentlich hatte jeder seinen Spaß, auch wenn wir dann mit vollem Ernst in der Halbzeit unsere Performance der zwei Stücke von Moulin Rouge auf dem Feld vollführten.

Anschließend war ich noch bis nach Mitternacht auf der Marching-Band Party in einem der großen amerikanischen Häuser. Nach jedem Spiel gibt es einen mit allerlei leckerem Essen gekrönten Abschluss bei jemanden von der Marching-Band.

Dieser Abend (auch wenn ich am Ende wirklich totmüde war und nur schlafen wollte...) kam mir ganz und gar wie in einem Film vor.

Ein großes, weitläufiges Haus, etwas abgelegen, mit unzähligen Räumen, Marmor-Treppen, einer großen Küche mit Hot-Dogs, Brownies... und einigen Eltern, einem Swimmingpool bei der Veranda, einem extrem großen Flachbildfernseher und einigen Raümen mit Billiard, tausenden Spielen usw. in der unteren Etage, wo sich der größte Teil der Marching-Band aufhielt.

Es war wirklich eine ausgeheiterte und irgendwie chaotische Stimmung, denn einige Jungs sind wie verrückt quer durchs Haus gerannt oder haben sich gegenseitig mit irgendwelchen Bällen beschossen. (da hatte ich für einen Moment um all die herumstehenden Dinge Angst...zugegeben.)

Und bei solchen Abenden lernt man dann auch recht gut die private Seite des Band-Leiters kennen, der sich mit seinem kleinen drei Monate altem Baby, und seiner Frau auf der Couch platziert hatte, und über allerlei Dinge mit einigen Schülern redete.

 

 

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